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Die alte Sage der Roma



Eine alte Sage erzählt, dass die Zigeuner lange Zeit Vögel gewesen seien. 

Heute sind sie zwar Menschen vom Körper her, aber Vögel in ihrer Seele, die für immer das Fliegen 

verlernt haben. In der Hoffnung, das Fliegen wieder zu erlernen, folgen sie laut der Sage einer

 kleinen roten Feder über den ganzen Erdball.

Geschichtliches

Bereits im 15. Jahrhundert gab es einen Erlass, der den Umgang mit den in Russland lebenden Zigeunern regelte. Im Gegensatz zu allen anderen europäischen Staaten sind die Zigeuner in Russland niemals verjagt und verfolgt worden.

Man versuchte sie aber bis weit in das 20. Jahrhundert von der Nomadenexistenz zu einem sesshaften Arbeitsleben zu führen. Dieser Versuch blieb jedoch erfolglos, denn mit Anbruch des Frühlings verließen die Zigeuner ihre Häuser und zogen fort, um weiter ihr Nomadenleben zu leben. Sie zogen von Dorf zu Dorf und mieden die großen Städte und drangen so allmählich bis nach Sibirien vor. Fühlte sich die einfache russische Bevölkerung schon immer eher hingezogen zu den ungebundenen, bunten Zigeunerstämmen, die seit ewigen Zeiten durch Russland zogen, so erlebten die Zigeuner im 18. Jahrhundert sogar eine richtige Welle der Verklärung und Verehrung.


Der russischer Graf Orloff, brachte 1774 einen Stamm musizierender Zigeuner an den Hof Zarin Katharinas II. Damit löste er eine Mode ungeahnten Ausmaßes aus. Es gab damals kaum beliebtere Musik als die der Zigeuner, Trachten und Sitten wurden nachgeahmt und sie hielten Einzug in Musik, Literatur und Malerei.

Leo Nikolajevitsch Tolstoi schrieb: „Die Zigeuner sind zum Bindeglied geworden zwischen Volksmusik und klassischer Musik“

Ein eigenes Theater 

Die russische Zigeunermusik erfreute sich derartiger Beliebtheit, dass in Moskau 1931 das erste "Theater Romen" gegründet wurde. Dort entstanden so berühmte russische Zigeunerromanzen wie beispielsweise "Otchi tshornye", welches in deutscher Sprache auch als  "Schwarze Augen" bekannt wurde. 

Das Ensemble 1931

Theater Romen,  Außenansicht

Das Romen-Theater in Moskau wurde auf Initiative des damaligen Kulturministers der Sowjetunion gegründet. Seine erste Produktion war das Musiktheaterstück „Leben auf Rädern“ von Alexander Germano, einem Rom. 

Der erste Leiter des Theaters war Georgij Lebedev, ebenfalls Rom. Das Theater existiert bis heute und hat in seinem Repertoire musikalische Revuen über das Leben der Roma, z.B. „Wir, die Zigeuner“, aber auch Stücke der Weltliteratur wie z.B.  „Das Haus der Bernarda Alba“ von  F. Garcia Seine erste Aulandstournee führte es 1982 nach Japan.

Innenansichten des Theater Romen heute.

Von seinen ersten Anfängen bis zu seinen heutigen Programmen knüpft das Teatr Romen an die Tradition der Roma-Chöre an, die im 18. und 19. Jahrhundert von Adligen in Russland gefördert wurden. Das Theater selbst damals war allerdings ein sehr sozialistisches Projekt.

Gypsy-Show im Theater Romen

"Russian-Gypsy-Dance"

Heute gibt es dort auch eine ganz besondere Tradition, den  berühmten "Russian-Gypsy-Dance" . Hierbei handelt es sich um einen sehr virtuosen, ausdrucksstarken Tanzstil, der aus einer Mischung von Ballett und traditionellen Kicks, Stepps und Tanzschritten besteht. Der Tanzrock umfasst volle zwei Teller und hat einen Volants von mindesten 15 Metern Länge. Die berühmten "Gypsy Wings" spielen dabei ebenfalls eine sehr große Rolle. Gemeint sind damit die langen und weiten Ärmel des Oberteils, die auch kunstvoll in den Tanz eingebaut werden.

Aus der Maßschneiderei Ulla Jarosiewic, Polen.

Original "Russian Gypsy Dance" mit Anna Debicka

Die bekannte Tänzerin Anna Debicka mit Nikolay Nitsche und Larissa Strogoff in Hitzacker


 Larissa Strogoff  in Telgte

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